06 Feb 2017

Cradle2Cradle – oder wie Software zur Nachhaltigkeit verpflichtet

Konzeption und Überlegung einer Cradle2Cradle-Umsetzung mit der DHI Kläranlagenmodellsoftware WEST, dem Kanalnetzmodell MIKE URBAN und dem Wasserhaushaltsmodell MIKE SHE.

Per Definition, verfolgt Cradle2Cradle im Sinne der Kreislaufwirtschaft das Ziel, Abfall möglichst vollständig zu vermeiden. Daher gibt es drei Prinzipien, definiert durch Michael Baumgart, W. McDonough und der EPEA Hamburg, die diesen Ansatz definieren.

Cradle2Cradle

  • Prinzip 1: Abfall ist Nahrung – Nutzung der existierenden Nährstoffe für weitere Prozesse.
  • Prinzip 2: Nutzung von erneuerbaren Energien – Grundsätzlicher Ausschluss von fossilen Brennstoffen.
  • Prinzip 3: Unterstützung und Ausbau der Diversität – Ein Manifest gegen die Massenproduktion und für eine individuelle Lösung.

DHI entwickelt hydrodynamische Software, das Credo lautet von der Quelle bis zum Meer, vom Regen bis zum Grundwasser – alle Räume im Kontakt mit Wasser sind unser Arbeitsfeld. Diese Kernkompetenzen helfen uns bei der Umsetzung von Cradle2Cradle Lösungen für unsere Kunden, sowohl im industriellen Umfeld, als auch für Betreiber wasserwirtschaftlicher Infrastruktur.

Die Modellierung von urbanem Wasser und Kanalnetzen hat in erster Linie zum Ziel, Möglichkeiten für die optimale Ableitung und Entsorgung von extrem energie- und nährstoffreichem Wasser zu ermitteln. Hierfür stellt DHI die Software MIKE URBAN zur Verfügung. Im optimalen Fall wird nun das Abwasser in eine Kläranlage geleitet, um es dort aufzubereiten und wieder in einen Vorfluter einleiten zu können. Stellen wir uns nun vor, dass wir die Kläranlage über die Reinigung hinaus zu einem Energiespeicher und -lieferant (WEST-Modellierung), sowie zu einem Produzent von Nährstoffen machen. Betrachten wir dabei den weiteren Verlauf, erkennen wir, dass die Nährstoffe in einem nachhaltigen und gesunden Maße in die Landwirtschaft eingebracht werden sollten. Hier unterstützen wir mit der Wasserhaushaltssoftware MIKE SHE. Dabei betrachten wir den Bedarf an Düngemitteln sowie den Abbau und Transport der Nährstoffe in den Gewässer- oder Grundwasserkörper. Die Nahrungsproduktion der Landwirtschaft wird wieder Teil des städtischen Abwassers, genauso wie die Trinkwasserproduktion, womit sich der Kreislauf wieder schließt. Natürlich kann DHI durch diese Werkzeuge nur eine Informations- und Leit- sowie Steuerebene darstellen, aber wir wollen dadurch einen Beitrag zu nachhaltiger und kreislaufgebundener Produktion leisten.