25 Aug 2017

Naturmessungen in der Westlichen Ostsee

Fehmarnsund auf der Insel Fehmarn

Im Rahmen mehrerer abgeschlossener und laufender Projekte hat DHI eine Vielzahl von Naturmessungen in der Westlichen Ostsee erhoben, ausgewertet und für den Kunden aufbereitet. Dazu gehören neben Erfassungen an festen Messstationen auch schiffsgestützte Punkt- und Transsekterfassungen. Es wurden und werden Projekte in unterschiedlichen Planungsstadien begleitet, von der Basisdatenerhebung zur Umweltverträglichkeitsuntersuchung bis hin zur Umsetzung eines planfestgeschriebenen Umwelt-monitorings.

Feste Fehmarnbeltquerung

Um eine umfassende und belastbare Datenbasis für die Umweltverträglichkeitsuntersuchung zum Bau der festen Fehmarnbeltquerung zu erstellen, wurde DHI von Femern A/S mit verschiedenen Naturmessungen in der Westlichen Ostsee beauftragt.

Es wurde ein kontinuierliches Messprogramm an drei festen Hauptstationen im Zeitraum 2009-2010 (MS01 und MS02 im Fehmarnbelt sowie MS03 in der Mecklenburger Bucht) und an 10 festen küstennahen Stationen (NS01-10) durchgeführt. Weiterhin fanden monatliche Schiffsmessungen entlang von Transsekten und an ausgewählten Positionen statt. Das Messprogramm umfasst Parameter der Hydrografie (Wasserstand, Strömung, Salzgehalt, Temperatur, Seegang) sowie der Wasserqualität (Sauerstoff, Lichtdurchlässigkeit, Nährstoffe, Schwebstoffe). Zusätzlich fand einmalig eine flächenhafte Aufnahme der Topografie und Meeresbodenmorpho-logie statt.

Messlokationen im Projekt Neubau Feste Fehmarnsundquerung

Ersatzneubau Feste Fehmarnsundquerung

Analog zur Beltquerung werden auch im Rahmen des Ersatzneubaus der Fehmarn-sundquerung umfangreiche Naturmessungen erhoben. Hierzu wurde ein Konsortium, zu dem DHI gehört, von der DB Netz AG beauftragt und führt seit Sommer 2016 Messungen durch.  Es sind drei feste Messstationen im Sund im Einsatz, die Hydrodynamik und Wasserqualität erfassen. Zusätzlich finden vierteljährlich schiffsgestützte Transsektmessungen statt. Zu Projektbeginn wurden einmalig zahlreiche Sedimentproben genommen sowie verschiedene flächenhafte Vermessungen des Meeresbodens durchgeführt.

Nord Stream 2

Die Nord Stream 2 Pipeline soll durch deutsche Gewässer verlaufen, bevor sie am Greifswalder Bodden in Mecklenburg-Vorpommern an Land trifft.

DHI wurde beauftragt, den Ist-Zustand im betroffenen Bereich der deutschen Ostsee zu erfassen. Dazu wurden drei feste Messstationen an den Lokationen Adlergund, Oderrinne und Greifswalder Bodden installiert, die während einer 10-monatigen Periode Seegang, Strömung, Salzgehalt, Temperatur, Druck, Trübung, Fluoreszenz und gelösten Sauerstoff gemessen haben. Die Messketten wurden jeden zweiten Monat gewartet, gereinigt und Messdaten wurden heruntergeladen. Die Daten wurden dann nach Qualitätssicherung und Aufbereitung dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt.

Ausbau Nord-Ostsee-Kanal

Das WSA-Kiel Holtenau hat DHI beauftragt, das marine Monitoring im Projekt „Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals“ und der damit verbundenen Nassbaggergutverbringung durchzuführen. DHI unterstützt den Auftraggeber, die Verbringung von rund drei Millionen m³ Baggergut in der Kieler Bucht gemäß Vorgaben für das Umweltmonitoring im Projekt zu überwachen und zu dokumentieren.

Messstationen

Es werden sechs feste Messstationen in der Kieler Bucht zur Erfassung von Parametern der Hydrodynamik und Wasserqualität installiert (z. B. Seegang, Strömung, Salzgehalt, Temperatur, Trübung, gelöster Sauerstoff). Zusätzlich werden Treibkörpermessungen zur Erfassung und Verfolgung von projektbedingten Schwebstofffahnen durchgeführt.

Alle Messdaten werden laufend an DHI’s DIMS.CORE Datenbank übermittelt. Der Auftraggeber kann so nahezu in Echtzeit auf die Umweltdaten im Projektgebiet zugreifen, hat ständig einen Überblick über die projektbedingten Umweltauswirkungen und kann im Falle von unvorhergesehenen Grenzwertüberschrei-tungen umgehend projektsteuernd eingreifen.