09 May 2016

Erfolgreicher Workshop in Bremen zum Thema Grundhochwasser und Starkregen

Am Mittwoch dem 27.04.2016 hat DHI einen weiteren Workshop zum Thema „Grundhochwasser- und Starkregen“ in Bremen veranstaltet. Unsere Partner waren die Hochschule Bremen und die Firma OTThydromet vertreten durch Frau Prof. Dr. Koppe und Herrn Dr. Wieneke. Im Fokus der Veranstaltung stand der Erfahrungsaustausch hinsichtlich des Umgangs mit den oft unterschätzten Hochwassergefahren. Darüber hinaus wurde von den Teilnehmern die Möglichkeit genutzt, mit öffentlichen Einrichtungen, Ingenieurbüros, Wissenschaft und Anwendern von MIKE-Software intensiv zu diskutieren. In den Pausen und während der Vorträge gab es genügend Raum für Diskussionen und Erfahrungsaustausch. Beim Mittagessen und Kaffee und Kuchen wurden Positionen und Denkanstöße in einer tollen Atmosphäre ausgetauscht und erläutert.

Bürgerdialog

Geprägt war der Workshop durch eine Reihe interessanter Vorträge. Zu Beginn stellte Prof. Dr. Koppe (Hochschule Bremen) ihr Institut und ihre Forschungsprojekte vor. Insbesondere die mobilen, mit Wasser befüllbaren Hochwasserschutzbarrieren und der neu gebaute Versuchsdeich haben die Zuhörer sehr beeindruckt. Prof. Dr. Reinstorf (Hochschule Magdeburg-Stendal) ging auf seine Untersuchungen zum Thema Grundhochwasser an der Elbe ein. Durch die Drosselung der Trinkwasserentnahmen sind die Grundwasserstände in der Region um Schönebeck stark gestiegen, so dass entsprechende Gegenmaßnahmen untersucht werden mussten. Dr. Keilholz (DHI) stellte mit seiner Untersuchung in Tacherting vor, wie mit integrierter Modellierung (MIKE SHE) der Einfluss von Niederschlag und Flusshochwasser der Alz auf das Grundhochwasser abgebildet werden kann. Dr. Wieneke (OTThydromet) zeigte in einer Live-Demonstration den Einsatz von Grundwasserloggern zur Erfassung und Dokumentation von Grundwasserständen. Dass Sensoren für die Modellierung unverzichtbar sind zeigte Hr. Spinnreker (DHI), der mittels der Software MIKE INFO im Rahmen seiner Präsentation in kürzester Zeit eine aufwendige Datenbank zur Integration von Sensordaten und Modellen aufbaute. 

Grundhochwasser und Starkregen Workshop in BremenDas Thema Starkniederschläge wurde von Dr. Einfalt (hydro&meteo) eingeleitet. Er stellte ein auf Radardaten basierendes Vorhersagesystem vor, das im Rahmen des RainAhead Forschungsprojekts Anwendung findet. Die radarbasierte Vorhersage von Starkniederschlägen bis zu 1 Stunde im Voraus eröffnet völlig neue Möglichkeiten bei der Alarmierung von Einsatzkräften. Hr. Schlauss (FH Lübeck) ging in seinem Vortrag auf die Modellierung (MIKE URBAN FLOOD) von Starkniederschlägen in Lübeck ein. Hier zeigte sich, wie intensiv die urbanen Sturzfluten mit dem Abwassersystem interagieren. Die Untersuchung ist ebenfalls Teil des vom BMUB geförderten RainAhead Projekts. Die Auswirkung von Sturmfluten auf das Grundwasser wurde anschaulich von Fr. Bode dargestellt. Die Arbeiten an der Schlachte in Bremen waren aufgrund der Bestandsdatenlage nicht einfach und erst nach Georadarmessungen und Archivbesuchen konnte die Sickerlinie der Hochwasserschutzanlage zuverlässig berechnet werden. Hr. Falk (Spekter) stellte seinen Ansatz zur Erzeugung von Starniederschlagskarten vor. Dadurch wird Gemeinden, Städten und Kommunen die Möglichkeit geboten, sich frühzeitig vor Starkniederschlägen zu schützen. Den Abschluss der Veranstaltung machte Fr. Tolkmitt (Ingenieurbüro Fischer) mit ihrem Vortrag zur integralen Hochwasservorsorge in Borheim. Mit Hilfe der Software MIKE URBAN FLOOD konnte sie sehr detailliert die Fließwege eines urbanen Hochwassers darstellen und optimieren.

Wir danken allen Vortragenden, Kunden, Partnern und Kollegen für einen tollen und innovativen Workshop.