Hangwasserprobleme in Graz
In den Hanglagen der Stadt Graz verursacht Oberflächenwasser zahlreiche Probleme. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Manchmal sind unscheinbare Rinnen und Gräben verantwortlich, die so selten Wasser führen, dass sich niemand mehr daran erinnert. Manchmal sind es die in Hänge eingeschnittenen Straßen, die den Niederschlag entlang ihres Verlaufs sammeln und am Hangfuß mit dort negativen Folgen für die Besiedelung ausschütten.
Um solche Gefahrenherde bereits bei der Beurteilung von Bauplätzen zu berücksichtigen und Planungsfehler zu vermeiden, wurde DHI Österreich von der Stadtbaudirektion Graz beauftragt, die Hangwassersituation näher zu untersuchen.
Effiziente Methode für große Gebiete
Als Methode wurde eine Kartierung gewählt, die auf einer reinen GIS-Analyse der Geländedaten, insbesondere der Gefällsverhältnisse, beruht, und eine zügige Bearbeitung eines Gebiet von mehr als 160 km² in einer Auflösung von 20 mal 20 cm erlaubte.
Auf eine zweidimensionale hydrodynamische Analyse wurde bewusst verzichtet, weil lediglich die bevorzugten Fließwege und die dadurch gefährdeten Bereiche gefragt waren, nicht jedoch Jährlichkeiten oder Abflussmengen.
Erfolgreicher Einsatz der Fließpfadkarte
Nach einer amtsinternen Evaluierungsphase, in der sich gezeigt hat, dass bekannte Problemstellen gut wiedergegeben werden, wurde das Werk nun als Fließpfadkarte Graz im Internet veröffentlicht, und im Jänner prompt mit dem Wirtschaftspreis "eAward 2015" in der Kategorie "Verwaltung und E-Government" ausgezeichnet.
Fließpfadkarten werden von DHI schon seit längerem in Projekten eingesetzt, um rasch einen Überblick über die, sich oft überraschend weit erstreckenden, Außeneinzugsgebiete eines Kanalnetzes zu geben. Darüber hinaus kann die Geländeanalyse auch aufzeigen, wo eine Untersuchung mit MIKE FLOOD zielführend ist: überall dort, wo die Gebietshydrologie, Speichervolumina, Abflusstiefen, Verrohrungen oder die Kanalisation eine Rolle spielen.
Links