30 Jan 2017

Risikoanalysen zur Steuerung der Sulfatkonzentration in der Spree

Die Zunahme der bergbaubedingten Sulfateinträge im Spreegebiet kann die Trinkwasserversorgung aus Uferfiltrat in Brandenburg und Berlin beeinträchtigen. Deshalb haben die Landesregierungen von Brandenburg und Berlin koordinierte Schritte unternommen, die Prognose der Sulfatkonzentration zu verbessern. Ein von DHI erarbeitetes Methodenkonzept wurde als Grundlage für ein Sulfatprognosemodell ausgewählt, das nun mit dem Abschluss des Teilabschnitts 2 seiner Entwicklung einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht hat.

Der Zielstellung des Auftraggebers, eine Minderung der Konzentration durch eine gezielte Bewirtschaftung nach Wassermenge und Wassergüte zu ermöglichen, wird mit der Integration von Sulfateintrags-, -translations- und -steuermodulen in das Mengenbewirtschaftungsmodell WBalMo Spree/Schwarze Elster entsprochen.

Im Teilabschnitt 2 wurden die Sulfateintrags- und -translationsmodule auf der Basis der Daten und Erkenntnisse der mit der Problematik befassten Behörden und Unternehmen konzipiert sowie die Parameter der Prognosemodelle kalibriert. Für den Nordraum zeigt die folgende Abbildung die Übersicht der Eintragsmodule.

Risikoanalysen zur Steuerung der Sulfatkonzentration in der Spree

Die Schwerpunkte im Südraum bildeten die Prognose der Sulfatkonzentrationen in den Speicherbecken des Wasserspeichersystems Lohsa II sowie die diffusen Einträge im Abstrom der Tagebaurestgewässer. Dabei wurden sowohl die lagespezifischen Volumenströme und Sulfatkonzentrationen der über das Grund- und Oberflächenwasser eingetragenen Frachten als auch die Wirkung zielgerichteter Einleitung von Spreewasser einbezogen. Das aufgestellte Prognosemodell ist in der Lage, die in der Vergangenheit gemessenen Sulfatkonzentrationen in den Speicherbecken so nachzubilden, dass eine ausreichend genaue Prognose möglich ist. Für die steuerbaren Sulfatemissionen, sowie ihre zielgerichtete Verteilung und Verdünnung, wurden Sulfatsteuerungsmodule entwickelt, die nach Vorgabe von Randbedingungen, wie z. B. Immissionszielwerte oder bevorzugte Handlungsoptionen, zeigen können, welche Wirkung auf die Sulfatkonzentration erreichbar ist.

Im derzeit laufenden Teilabschnitt 3 wird am Nachweis der Güte des Sulfatprognosemodells in Bezug auf die Volumenströme und Sulfatkonzentrationen gearbeitet.